Die Gründung des Vereins erfolgte am 15.07.1883.
Man hatte sich schon längere Zeit am Samstagabend in Niedernhausener Ortsteil Königshofen im schönen Taunus getroffen. Um diesem "Höhepunkt der Woche" einen offiziellen Charakter zu verleihen, wurde ein Singverein für Männer gegründet. Im Vordergrund der Vereinsarbeit stand natürlich das Singen, aber auch die gesellige Unterhaltung, wobei politische und religiöse Themen ausgeklammert wurden.
Trotz schmerzlicher Verluste während des Ersten und Zweiten Weltkriegs und finanzieller Not in der Nachkriegszeit wurde der Verein am Leben erhalten und konnte seine aktive Tätigkeit wieder aufnehmen. Im März 1947 wurde mit über 50 Sängern ein Neubeginn gewagt. Nicht selten griff man in dieser Zeit auf Naturalien zurück, um den Dirigenten zu entlohnen. So soll ein Dirigent nur warme Kuhmilch getrunken haben, die von den Sängern zu den Übungsstunden mitgebracht wurde. Nicht nur die allgemeinen kriegsbedingten Probleme belasteten die Vereinsarbeit, sondern auch ein dreimaliger Chorleiter-Wechsel innerhalb kürzester Zeit erschwerte die Arbeit. Auch mussten manchmal vor einem Auftritt erst die Örtlichkeiten in Stand gesetzt werden.
Über die Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag im Jahr 1983 schrieb der Wiesbadener Kurier "Drei Tage lang stand die Autalhalle in der Gemeinde Niedernhausen im Zeichen des Chorgesangs und der Geselligkeit, wozu das Jubiläum der Sängerfamilie Königshofen den Anlass bot. Der Gesangverein hatte zu seinem 100-jährigen Bestehen ein umfangreiches und abwechslungsreiches Programm vorbereitet, mit dem ein anspruchsvoller und zugkräftiger Beitrag zum kulturellen Leben von Niedernhausen geleistet wurde." .
In den folgenden Jahren wurden Diskussionen um die schwindende Mitgliederzahl und die Sorge um den Erhalt der Gemeinschaft zentrales Thema auf den Jahreshaupt- versammlungen. Die verschiedensten Aktivitäten, wie offenes Singen, Rundschreiben und Hausbesuche wurden ins Leben gerufen, um die über 100-jährigen Tradition des Vereines zu erhalten. Doch trotz dieser Anstrengungen war die Dezimierung des Vereins, besonders des Chores, nicht aufzuhalten: weitere Veränderungen waren unabdingbar.
Ein besonders schwerer Schlag war der viel zu frühe Tod des langjährigen verehrten Dirigenten Karl Kohlhof am 19.08.1989. Dieser hatte 32 Jahre lang den Chor geleitet und somit auch geprägt. Seit 1993, nunmehr fünfzehn Jahre, hält der heutige Dirigent Willi Boll, ein engagierter Vollblutmusiker, die Fäden zusammen.